Die dicke Berta

 

Der Weg zur Idee:

Zu Beginn 2002 stellten wir uns die Frage, welche Abgasanlage einer leistungsgesteigerten Elise gerecht werden könnte.

Die meisten angebotenen Anlagen sind für die „Serienelise“ mit einer anderen konzeptionelle Zielsetzung entwickelt worden: In erster Linie sollten die serienmäßigen Elisen lauter und offenbar auch dumpfer klingen. Diese Zielsetzung kann allerdings bei getunten Elisen jedoch eher hinderlich sein, denn im Zusammenspiel mit Leistungssteigerungen wird die Lautstärke dann schnell unerträglich oder klingt etwas übergequollen.

Somit ergaben sich zwei Fragestellungen: Welche akustische Qualität haben die existierenden Anlagen? Ist die Qualität dieser Anlage dann auch zufriedenstellend? Schnell wurde klar, dass - wenn überhaupt - nur wenige der angebotenen Systeme geeignet sind, diese Kriterien zu erfüllen. Klar: Die Akustik eines Auspuffs zu beurteilen ist Geschmackssache und nicht objektivierbar. Uns war es aber wichtig, dass die Akustik nicht aufgesetzt wirkt, sondern mit einem vergleichsweise kleinen Vierzylinder gut harmoniert ohne "pifferig" zu klingen. Zudem ist uns bei vielen der existierenden Anlagen aufgefallen, dass der Klang sich trotz steigender Drehzahl kaum änderte. Das Geräusch wird allenfalls lauter und klingt dann in den oberen Drehzahlbereichen meist angestrengt. Unserer Meinung nach sollte sich ein sportlicher Motor anders anhören: Im gesamten Drehzahlbereich erwarten wir eine harmonische Klangentfaltung. Im Stand schön tief und mit steigender Drehzahl immer freier brüllend, das ist unser Ideal. Auf keinen Fall wollten wir klanglich einen hubraumstärkeren Motor imitieren.

Das Potential zur Leistungssteigerung durch ein Auspuffsystem kann nur auf einem Prüfstand und im direkten Vergleich ermittelt werden. Die meisten Auspuffanlagen sind aufgrund Ihres Prinzips nicht geeignet, auch bei höheren Motorleistungen zu funktionieren: Sie können oftmals sogar Leistung kosten.

In der laufenden Diskussion über Auspuffsysteme sind zudem wiederholt Klagen zu hören über gerissene Schweißnähte, nachlassende Dämpfung usw. Die Ursachen hierfür sind meist in mäßiger Verarbeitung, unpassender Dämmwolle, nicht ausreichendem Standvermögen der Kammern (insbesondere bei leistungsgesteigerten Fahrzeugen) zu finden.

Insgesamt waren wir also mit den angebotenen Anlagen nicht zufrieden. Also fiel die Entscheidung: Ein neuer Pott muss her! Schnell nahm das Projekt seinen Lauf: Wir haben nach einem guten Pottbauer gesucht und auch einen gefunden, der vorwiegend Anlagen für Motorräder und den entsprechenden Rennsport baut.

 

Die Zielsetzung:

1) Der Klang soll nicht zu laut und dennoch bestimmt in den unteren Drehzahlen sein, damit man sich auch unauffällig bewegen kann. In den oberen Drehzahlen hingegen darf das Geräusch natürlich gern offen und schmutzig werden und nicht einfach nur lauter. Geräusche zu beschreiben ist nicht immer einfach; uns gefällt der Begriff „racy“ am Besten, um die gewünschte Akustik zu beschreiben.

2) Die Auspuffanlage soll den Drehmomentverlauf positiv beeinflussen.

3) Die Anlage soll auch und gerade bei getunten sowie stark getunten Motoren eine gute Leistungsentfaltung gewährleisten.

4) Die Qualität soll so sein, dass man sich für das folgemde Autoleben keine weiteren Gedanken über den Auspuff machen muß.

 

Der Weg:

Wir haben diverse Prototypen geschweißt, eingebaut und die dazugehörigen Prüfstandsarbeiten absolviert. Natürlich haben wir dabei regelmäßige „Soundchecks“ nicht vergessen. Nach vielen Tests, diversen Siebrohrarten, Rohrquerschnitten und Längen stand das Ergebnis endlich fest.Wir haben das gute Stück schließlich „ die dicke Berta “ getauft.

 

Das Ergebnis:

Die dicke Berta kann sich sowohl sehen als auch hören lassen! Wir freuen uns sehr über die Umsetzung unserer Ideen und sind von dem Endresultat sehr überzeugt.


Sound:
Wie soll man das Klangerlebnis nachvollziehbar beschreiben? Das Geräusch ist in den unteren Drehzahlbereichen deutlich sonor ,aber nicht laut oder gar extrem auffällig. Mit steigender Drehzahl wird der Klang dann das, was wir „racy“ nennen. Kurz: Die Akustik geht unter die Haut. Wir haben also erfolgreich die gewünschten Facetten und damit auch einen Klangkörper, der es in sich hat, geschaffen.


Leistung:
Bei einer serienmäßigen Elise hat die dicke Berta das Potential, die Drehfreude in den oberen Drehzahlen zu steigern. Bei getunten Motoren wird dieser Effekt besonders deutlich. In der Entwicklung haben wir ausgiebig den Vergleich zwischen dem „Lotus Sportauspuff“ der MK1 (von Janspeed) und der dicken Berta gesucht. Bei einem harmonischen 170PS Umbau der Fa. Rotec zeigte sich schnell das Potential der dicken Berta: Der Drehmomentverlauf hat sich deutlich verändert. Bei 4500 U/min ergeben sich nun knapp 14NM (!) mehr Drehmoment. Das maximale Drehmoment setzt zudem ca. 500 U/min eher ein. Der Verlauf entspricht der idealen Plateauform. Zudem hat sich das gewählte Absorptionsprinzip in den unteren Drehzahlbereichen nicht negativ ausgewirkt.


Einsatz:
Wir haben die dicke Berta bis jetzt getestet und verbaut in serienmäßigen Elisen mit 120PS und 160PS, außerdem in Saugerumbauten mit 170, 180, und 210PS sowie - in abgeänderter Version - in Elisen mit gut 200 Turbo-PS.


Qualität:
Die Wandungen der dicken Berta bestehen aus 2mm säurefestem Edelstahl. Der Topf ist prall gefüllt mit zwei Arten hochwertigster Dämmwolle. Die Schweißarbeiten stammen aus der Hand von erfahrenen Experten des Motorradanlagenbaus, die jeden Auspuff von Anfang bis Ende in Handarbeit aufbauen. Sobald man die dicke Berta in die Hand nimmt, sieht und fühlt man die außerordentliche Qualität. Ein einfacher Test ist das drauf klopfen mit den Fingern. Bei der dicken Berta hat man ein sehr dumpfes Geräusch das nicht nachklingt und auf einen prall gefüllten Topf schließen läßt. Dieses Geräusch fand sich bei bisher bei keiner anderen Anlage im Ansatz wieder.

 

Varianten:

Die dicke Berta gibt es für alle Varianten der Elise MK1 und MK2. Bei der dicken Berta für die MK II haben wir zusätzlich das Problem mit den Vibrationen gerade im Bereich von 3000 U/min behoben. Außerdem ist die dicke Berta ist beim Einbau anpassungsfähig: Es können sowohl die Endrohe in ihren Winkel als auch in der waagerechten Flucht ausgerichtet werden. Damit ist sichergestellt, dass auch die Optik immer stimmt!

 

Extras:

Leistungsdiagramm im Vergleich "Lotus Sport Auspuff" und "dicke Berta"
Video zur dicken Berta
Einige Bilder der Berta II

Ein weiteres Video und diverse Bilder werden folgen wenn Zeit und gutes Wetter vorhanden sind!

 

Nachwort:

Das Gewicht der dicken Berta beträgt ca. gute 12Kg. Damit ist sie leichter als der Serienpott und schwerer als einige andere Sprotauspuffanlagen. Es wäre ein "leichtes" der Berta nur 1mm Wandstärke zu verpassen, andere und deutlich weniger Wolle zu nehmen und einen kleineren "Klangkörper" zu erstellen. Damit würden wir nur jedes gesteckte Ziel verfehlen. Einige NM mehr über das Drehzahlband spürt man ohne Frage, wenige Kilogramm weniger mit Sicherheit nicht - Haltbarkeit und Sound einmal ausgeschlossen.

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